Montag früh hat der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske im Deutschlandfunk die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst verteidigt. Die Journalistin Sandra Schulz hat nachgefragt.
Standpunkt zu Beginn des Interviews: Im Hinblick auf die Inflationsrate 2016/17 ist eine Lohnsteigerung von 6 % notwendig, damit kein Reallohn-Verlust stattfindet. Ermöglicht wird eine solche Lohnsteigerung durch den Rekordüberschuss der öffentlichen Haushalte.
Korrektur im Verlauf des Interviews: Die erwartete Inflationsrate (0,6 % in 2016 und 1,6 % in 2017; kumuliert rund 2 %) ist deutlich geringer als der geforderte Lohnzuwachs, so dass kein Verlust des Reallohns droht.
Vielmehr soll mit dem zu erwartenden Reallohn-Zuwachs die Lücke zum Lohn in der Wirtschaft verkleinert werden.
Bis Bsirske diese beiden Korrekturen vorgenommen hat, hat er sich gewunden, Nebenschauplätze eröffnet, Floskeln gedroschen, sich insgesamt sehr politisch verhalten. Auch die korrigierten Aussagen sind unterstützenswert, denn warum sollte man im öffentlichen Dienst für die gleiche Arbeit weniger verdienen? Aber die Art, wie die Argumente präsentiert wurden, erwecken wenig Vertrauen.
Offen bleibt: Wenn es einen „Rekordüberschuss der öffentlichen Haushalte“ gibt, warum bleibt die „schwarze Null“ das erklärte Ziel der Bundesregierung?
Gute Arbeit @deutschlandfunk
Das gesamte Interview kann hier nachgelesen und nachgehört werden: http://www.deutschlandfunk.de/verdi-warnstreiks-bsirske-es-kommt-jetzt-darauf-an-ein.694.de.html?dram:article_id=352555