12. Mai 2025

Kurzgeschichte, zwei Gedichte – Schreibwettbewerb Burghausen schreibt

Für den Burghauser Schreibwettbewerb Burghausen schreibt zum 1000-jährigen Bestehen der Stadt habe ich zwei Gedichte und eine Kurzgeschichte geschrieben. Die Gedichte sind wahrscheinlich nie von der Jury wahrgenommen worden. Leider. Denn ich finde sie durchaus gelungen. Die Kurzgeschichte wurde von der Jury begutachtet, hat es aber nicht in das Buch geschafft.

Die Gedichte

Da die Gedichte und die Geschichte geschrieben sind, stelle ich sie vor. Beide Gedichte haben die Burg zum Thema – es kann fast nicht anders sein in Burghausen. Hierbei empfinde ich den starken Fokus auf die Burg und die Altstadt als ambivalent. Es ist schön, beides zu haben, aber man sollte darüber das Heutige nicht aus den Augen verlieren.

Eine Burg wird kommen, 84489 Burghausen
Die längste Burg der Welt

Thront
auf einem Kamm, steil herab
über die Menschen
Stein auf Stein
mit viel Gewicht
ach so viel Gewicht

Drückt
die längste Burg der Welt
die kleinen Menschen
Stein für Stein
auf den Boden
der Tatsachen

Verweist
dieses alte Gemäuer
uns Menschen
auf unsere Vergänglichkeit
die immer zu baldige

Gibt sie Identität
vielleicht auch Sinn
in einer Stadt, irgendeiner
mit der längsten Burg der Welt

(Burghausen, 2024)
Dominanz

Eine Burg
die größte, ach nein
die einzige überhaupt in dieser Länge

Und nebenan der Papst, zumindest
was von ihm übrig ist

Und nebenan der Kreuzgang, ob
Gnade oder Kümmernis

Und kaum weiter weg: Hitler,
zumindest wo er geprägt wurde

Und wieder richtig nah: Wacker,
das teure und wertvolle

was geht vorneweg
was steht hintenan

so viel, so lang, so schwer
dominiert die Vergangenheit

(Burghausen, 2024)


Beide Gedichte sind auch einzeln als PDF downloadbar:

Eine Burg wird kommen, 84489 Burghausen

Die Kurzgeschichte (folgt)

Die Kurzgeschichte trägt den Titel „Eines nachts“, die Datei heißt allerdings weiterhin schlicht „Anja“. Ich hatte eine längere Version mit 12.000 Zeichen zur Begutachtung eingereicht, die aber abgelehnt wurde. Zugleich wurde in Aussicht gestellt, wenn ich die Geschichte überarbeite und kürze, dass sie vielleicht doch noch in das Buch aufgenommen würde.

Hier geht es zur längeren Version von „Eines Nachts“ [PDF].

Gemeinsam mit dem Mit-Ausrichter des Schreibwettbewerbs Marty Sennewald sind wir den Text durchgegangen, haben ihn geglättet, gekürzt und geraut, so dass eine zweite Version mit 8.790 Zeichen entstand. Leider hat es noch immer nicht gereicht, so dass ich den Text nun hier veröffentliche.

Hier geht es zur kürzeren Version von „Eines Nachts“ [PDF].

Ich finde es spannend, beide Versionen im Vergleich zu lesen und zu sehen, wie sich der Text entwickelt hat. Was hat er gewonnen und wo vielleicht auch etwas verloren.

Vielen Dank an Marty, der sich die Zeit genommen und dem Text zu einer anderen Gestalt verholfen hat.

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