Pohl, Ines (Hrsg.): 50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Gesellschaft zu verändern, Westend Verlag, Frankfurt a.M., 2011
Wie bei aller Literatur, die sich der Aufzählung verschrieben hat, so sind auch bei dem Ratgeber-Buch „50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Gesellschaft zu verändern“ nicht alle Kapitel für jedermann gleichermaßen interessant oder anschlussfähig. Manches kennt man. Anderes scheint zu schwierig. Wiederum anderes ist eine Selbstverständlichkeit. Und so weiter.
Dabei verrät der Titel des knapp 200 Seiten starken Buchs schon sehr viel: die Gesellschaft soll verändert werden und zwar hin zu einer gemeinwohlorientierten, ökologischen Gesellschaft. Bruttosozialglück statt Wirtschaftswachstum lautet das Motto. Es geht um freiheitliche Selbstbestimmung, Bewahrung der Gemeingüter wie Wasser, Boden, Luft, Pflanzen und Tiere sowie die Überführung von Wissen, Sprache und Kultur ins Gemeingut.
Was an dem Buch auffällt
- Obwohl das Buch 2011, also vor ziemlich genau 10 Jahren veröffentlicht wurde, wirkt es an einigen Stellen ziemlich aus der Zeit gefallen.
- Jedes der 50 Kapitel wurde von einem anderen Autor oder einer anderen Autorin verfasst.
- Viele der vorgestellten Initiativen und Projekte befinden sich in Berlin. Dies kann zwei (oder mehr) Gründe haben. 1. Berlin hat es nötig. 2. Viele der Autoren leben in Berlin und kennen sich dort aus. 3. Experimentierfreudige, offene Menschen akkumulieren sich in Berlin.
- Am Ende der meisten Kapitel gibt es einen zusammenfassenden Absatz unter der Überschrift: „Was kann ich selbst tun?“ Das ist gut und regt zur Nachahmung an.
Was kann ich selbst tun?
Es ist schwierig ein Fazit zu schreiben oder eine Empfehlung abzugeben. 50 Kapitel sind 50 Ansätze und 50 Autoren schreiben jeweils ein klein wenig anders. Da wird man genauso etwas finden, wie man Kapitel einfach nur überspringen mag.
Da gesellschaftliche Veränderung die Umsetzung in die Praxis benötigt, habe ich mir drei Kapitel rausgesucht, die ich konkret angehen will:
- Kapitel 10: Vertrauen ist gut, Genossenschaft ist besser
- Kapitel 30: Quadratgärtnern – autonom werden mit eigenem Gemüse
- Kapitel 31: Mein abwasserloses Haus
Einer der zentralen Ratschläge steht fast am Ende des Buchs auf Seite 171: „Sie müssen Ihren Freundeskreis also schon motivieren, mitzumachen.“ Dies sei hiermit getan.