Das Örtchen Kleinkochberg befindet sich in Thüringen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und bekannt wäre es für nichts, befände es sich nicht in der Nähe von Weimar und wäre der Nachbarort Großkochberg nicht mehrfach von Goethe besucht worden. In Kleinkochberg befindet sich auf dem 515 m hohen Hummelsberg der nochmal 18 Meter hohe Luisenturm. Dieser ist damit der höchste Punkt der Region. Er wirkt wie ein Wehrturm, der nichts zu verteidigen hat.
Der Turm wurde 1864 erbaut und zwar im Auftrag von James Patrik von Parry und in Gedenken an dessen in diesem Jahr verstorbene Frau Luise. Zwar ist der Turm am Ende des Goethewanderwegs gelegen, darüber hinaus hat er kaum etwas mit Goethe zu tun. Immerhin war Luise eine geborene von Stein und die Enkelin der Goethe Freundin Charlotte von Stein. Damit hört es dann aber auf. Angeblich war die Stelle, an der der Luisenturm errichtet wurde, Luises Lieblingsplatz.
Über 78 Treppenstufen gelangt man auf die mit Zinnen umrandete Aussichtsplattform des Turms. Dort oben, über allen Wipfeln ist Ruh, lässt man die Fantasie schweifen.
Seit 1979 wird der Turm vom Freundeskreis Luisenturm gepflegt. Zuvor war er seit Ende des Zweiten Weltkriegs der Gemeinde Kleinkochberg zugeordnet, die ihn jedoch verfallen ließ.
Bis 1945 gehörte er der Familie Henckel von Donnersmark, die Nachfahren des Erbauers sind. Heute ist der Turm in einem guten Zustand und ein beliebtes Ausflugsziel.
Goethe benötigte übrigens für den nun nach ihm benannten Wanderweg zweieinhalb Stunden mit dem Pferd oder sechs bis acht Stunden zu Fuß. Eingekehrt ist Goethe letztlich im Schloss Kochberg.
Ein Gedanke zu “Luises Turm, 07407 Kleinkochberg”