21. November 2024

Ein besserer Mensch werden – positive Gefühle ausbauen

Der Weg
Der Weg

Eine Bekannte von mir sagte neulich, dass wir, psychologisch gesehen, immer auf der Suche nach Selbstoptimierung seien. Wir wollen als Person immer besser werden. Ich fragte mich, warum wir dann doch immer die alten bleiben und wie wir mit diesem ständigen Scheitern an der Selbstoptimierung umgehen sollen?

In der Kultur, dem Sport und auch in der Politik hat sich Scheitern als Chance als Begriff schon fest etabliert. Die Erzählung ist, wir lernen daraus und beim nächsten Mal wird es besser. Ich habe den Eindruck, dass es zwar nicht besser wird, aber das Scheitern unter diesem Narrativ weniger schmerzt.

Scheitern ist kein singulärer Punkt, nach dem alles besser wird. Die Selbstverbesserung ist ein Prozess ist, den man aktiv angehen muss – kein simples Trial-and-Error, wie es Scheitern als Chance nahelegt. Zumindest las ich es so in einem Artikel (nachlässig, dass ich weder Autor noch Titel noch Publikationsort kenne). Zur Anstrengung gehört auch, dass man sich nicht nur anstrengen muss, man muss auch das Gewohnheitstier in einem selbst überlisten. Ich habe die wichtigsten Aussagen dieses Artikels in Stichpunkte (neudeutsch „Bullet-Points“) zusammengekürzt.

  • Tu gute Dinge für andere Menschen. Das positive Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, ist deine Belohnung.
  • Würdige die Welt, die um dich herum existiert. Du wirst erkennen, wie viel positives es schon gibt.
  • Entwickele und stärke Beziehungen. Enge, intensive Beziehungen zu Familie und Freunden führen zu mehr Glück im Leben.
  • Setze dir Ziele, die du auch erreichen kannst. Wenn du dir unrealistische Ziele setzt, wirst du enttäuscht werden. Wenn du dir zu einfache Ziele setzt, fühlst du dich unterfordert. Die Kunst ist es, die richtigen Ziele zu setzen.
  • Lerne etwas Neues. Neue Dinge bringen nicht nur Abwechslung ins Leben, sondern man kann sehen, dass man sich etwas Neues aneignet, sich entwickelt.
  • Akzeptiere dich selbst inklusive aller Schwachstellen. Wer seine Schwachstellen kennt und akzeptiert, wird weniger Probleme damit haben.
  • Übe deine Widerstandsfähigkeit (Resilienz). Wer Rückschläge als Herausforderungen begreift, die man bewältigen kann, wer Krisen als Möglichkeit der Selbstverbesserung begreift, der hat gute Chancen auf ein glücklicheres Leben.
  • Übe Achtsamkeit dir selbst und deinen Freunden gegenüber. Achtsamkeit ist an sich schon ein Selbstzweck, man wird aufmerksamer für die Dinge, die einem wichtig sind.

Insgesamt richten sich die Ratschläge auf zwei Aspekte. Einerseits muss man seine eigene Komfortzone erkennen, damit man sie genießen kann. Wo fühle ich mich sicher, wo aufgehoben? Wo komme ich zur Ruhe und zu neuer Kraft? Dann muss man diese Komfortzone andererseits immer wieder verlassen, um sich neue Anreize zu holen und zu entwickeln. Simpel, nicht?

Logischerweise wird man durch das einfache Lesen der Ratschläge nicht direkt ein besserer Mensch. Es geht vielmehr darum, über die veränderte Lebenspraxis eine positivere Haltung dem Leben gegenüber zu gewinnen; zu genießen, was man schon hat und zu entdecken, was einen weiter interessieren könnte. Auf diese Weise würde man mit der Zeit automatisch ein besserer Mensch werden.

Viel Autosuggestion das. Aber wenn es hilft, warum nicht?

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