Auch an sonnigen Tagen sucht häufig genug in Berlins Häuserschluchten nach ein paar Sonnenstrahlen. Vergeblich. Zu verwinkelt, zu nah und zu eng gebaut. Wer, von woanders kommend, einen weiten, gerade bis an den Horizont reichenden Blick gewohnt ist, der wird schnell sagen, das hier, das passt mir nicht.
Aber in diesen Straßen, die eng und schmutzig sein mögen, schmutzig von den vielen Menschen, die in den vier- bis fünf- bis vielgeschössigen Bauten gestapelt werden, da trifft man sich und man erlebt etwas, weil es so viele Möglichkeiten gibt, sehr viele, vielleicht mehr als es Straßen gibt in Berlin.
So ist dem Blick kein weites Panorama geboten, aber der Geist und die Emotionen können sich an den vielen Ecken weit aufspannen. Berlin gibt es von moralisch ganz hoch und ethisch einwandfrei bis hin zu größter Freizügigkeit auf allen Ebenen. Man kann darin versinken oder sich daran berauschen – an der Menge an Möglichkeiten.