Adrian Piper. The Probable Trust Registry: The Rules of the Game #1-3, zu sehen vom 24.02.2017 bis 03.09.2017 im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Das Foto entstand bei der Vernissage zu Adrian Pipers „The Probable Trust Registry: The Rules of the Game #1-3“ am 23. Februar 2017. Die Mischung aus Installation und Performance ist noch bis zum 03.09.2017 im Hamburger Bahnhof zu sehen.
Zu sehen sind drei riesenhafte, graue Wände, die jeweils den halben Raum durchmessen. An jeder Wand befindet sich ein Tresen, an denen man zu jeweils einem Thema seine Unterschrift und somit seine Zustimmung abgeben kann. „I will always be too expensive to buy“, „I will always mean what I say“ und „I will always do what I say I am going to do“ heißt es da. Das Ziel ist es, dass der Ausstellungsbesucher durch die Zustimmung zu den Sätzen eine Erwartungshaltung sich selbst gegenüber aufbaut und somit die allgemeinen Werte gestärkt werden.
Tatsächlich verliert sich die Verbindlichkeit dieses „Vertrags“ in den Weiten und Leeren der Halle, denn als soziales Wesen ist der Mensch den Anderen ebenso verpflichtet wie er gegen sich selbst verpflichtet sein sollte. Die meisten Menschen wissen, was geboten und was verwerflich ist. Aber erst eine funktionierende Gemeinschaft gibt diesem Wissen einen Sinn und verpflichtet zu entsprechendem Handeln. In der Installation fehlen der Zusammenhalt und diese Gemeinschaft.
Dem vom Adrian Piper intendierten Vertrag mangelt es an Verbindlichkeit. Es ist stark anzunehmen, dass keiner der Unterzeichner diesen – im Rahmen der Kunst geschlossenen – Vertrag in sein reales Leben überträgt.