Es gibt Städte, die stehen immer unter Dampf. Die entwickeln einen Druck, die glühen. Berlins Freiräume, brachliegende Flächen, marode Gebäude, eine Verwaltung, die auch mal gewähren ließ, führten zu einem Gefühl der Freiheit und der Aufbruchsstimmung. In einem solchen Gewirr kann vieles geschehen und entstehen. Das ist ein Druck, den man gebrauchen kann.
Aber nun gibt es einen anderen Druck. Clubs, die schließen müssen, damit Investoren Geld für andere Investoren scheffeln können. Menschen, die kaum wissen, wie sie ihre Mieten zahlen können und kleine Brachen, die betoniert werden. Jetzt steht die Stadt unter Druck und lässt den Dampf aus dem kreativen Kessel Buntes ab.
Aufgenommen wurde das Foto vom S-Bahnhof Jannowitzbrücke mit Blick in Richtung Alexanderplatz und Fernsehturm.