28. März 2024

Glotz die Anti-Werbung

Glotzen hat laut Wiktionary zwei hauptsächliche Bedeutungen. Einmal starrt man geistesabwesend mit offenen Augen vor sich hin und zum Anderen verfolgt man etwas uninteressiert im Fernsehen. Seit es das Fernsehen gibt, wirft die ältere Generation der jüngeren genau dies vor. Sie lasse sich von einem Medium vereinnahmen und zeige für die (in den Augen der älteren Generation) wichtigen Dinge nur Desinteresse. Für das Glotzen auf das Smartphone wurde nun sogar der Begriff „Smombie“ erfunden, von der älteren Generation natürlich.bushalte_plakat2

An diesem negativ besetzten Begriff arbeitet sich nun ein Plakat ab, um für Plakatwerbung zu werben. Dort heißt es im Ton der Umgangssprache: „Wer nicht aufs Handy glotzt“ und gemeint ist, dass die Menschen ständig auf ihr Handy schauen und kaum mehr woanders hin. Da spricht die ältere Generation, die die jüngere Generation zurechtweist. Weiter heißt es: „glotzt auf Plakate. Du zum Beispiel.“

Das haben sich Werbefachleute ausgedacht. Ich denke, sie wollten damit aussagen, dass die Menschen von ihren Handys aufschauen sollen und manchmal wirklich aufschauen und dann die Plakaktwerbung wahrnehmen. Du zum Beispiel.

Tatsächlich handelt es sich um Anti-Werbung, da natürlich die negative Konnotation des Verbs „glotzen“ mit auf das Plakat bzw. die Plakatwerbung übertragen wird. Denn was hat man davon, wenn ein Mensch, statt uninteressiert in sein Handy zu blicken, geistesabwesend auf Werbung starrt?

Glotz die Anti-Werbung, denk‘ dir nichts dabei!

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